"Es begann mit einer Schubkarre"

Die Ürsprünge unserers Vereins gehen bis in das Jahr 1978 zurück. Wir waren in Lichterfelde-Süd, einem Ortsteil von Steglitz, beheimatetAuf einer Seite gab es damals noch die Grenze zur ehemaligen DDR, gegenüber war der den Bahndamm der S-Bahn, dann gabs noch den Ostpreussendamm, und die Feldstrasse. Mittendrin war eine Schulgebäude, in dem die Kopernikusschule und ein Mittelstufenzentrum untergebracht waren. In dem Gebäude befand sich auch ein Jugendfreizeitheim, aber dazu kommen wir später. Von der S-Bahntrasse bis zur Grenze lief, paralel mit dem Ostpreussendamm, der Holtheimer Weg. Er teilte das ganze Gebiet in zwei Hälften. Auf der einen Seite standen schon seit den 30er Jahren die Häuser der Märkischen Scholle, einer Wohnungsbaugesellschaft. Lange bevor die Schule gebaut wurde, entstand hier ein Fussballplatz, der "Acker". Auf der anderen Seite baute Anfang der 60er Jahre die Neue Heimat ihre Häuser, auch hier enstand ein Fussballplatz, aber nicht, wie heute üblich, von den Gesellschaften hingebaut, sondern von den fussballbegeisterten "Vorplaystationgenration" selbst errichtet. Jeden Sonntag traf man sich mal auf der, mal auf der anderen Seite zum Siedlungsspiel. das ging über Jahre so. Von den Jüngeren wurden die Großen nahezu vergöttert, und jeder wollte hier einmal mitspielen dürfen, wenn man erst einmal größer geworden war. Mitte der 70er schlief die Sache ein, es gab jetzt wohl mehr Weib und Gesang für die in den 50ern geboren Fussballer? Legenden wie Irmer, Brake, Steuer, Breitwieser und Eggebrecht verschwanden in der Versenkung. Die nachfolgende Generation, die Anfang der 60er geboren worden war, spielte zwar auch noch gerne Fussball, aber jeder blieb auf seiner Strassenseite, und wollte mit den von da drüben nichts zu tun haben. Im Jahr 1978 wurde auf einmal Unrat und Gartenabfälle auf dem "Acker" der Märkischen Scholle abgeladen. Aus wars mit dem kicken. Zwar wurde von der Gesellschaft ein Behelfsplatz errichtet, aber er war kleiner als ein Handballplatz, und der Boden war aus Sandkastensand, und nicht mit Rasen, wenn auch nur spärlich, verehen, und da wir alle keine Brasilianer waren, und der Abstand zwischen den Toren nur 10 bis 15 Meter waren, konnte man hier zwar lernen, in die Breite zu spielen, aber richtige Freude kam nicht auf. Nun tat man etwas, was heutzutage leider nahezu unmöglich ist. Man nahm ein paar Schaufeln von der Baustelle der gerade im Bau befindlichen Lippstädter Strasse, und legte wenigsten eine Hälfte des Ackers wieder frei. Plötzlich kamen 3 Rabauken von der Neuen Heimat, die wohl gerade aus der Schule kamen, sahen die Märkischen bei der Arbeit, und kippten eine gerade mit Sand gefüllte Schubkarre einfach wieder auf den Platz. Dieser Moment ist für mich zwar noch lange nicht die Geburtsstunde des F.C. Wiese-Berlin , aber sie leitete meiner Meinung nach das erste Beschnuppern ein. Der Name des Oberraudis war Blacky Schwarz, die beiden anderen waren  Golle Ewert und               , die Karre hatten Rübe Speier und Wabbel Wardius beladen. Es roch nach Boxkampf!

 

"Gegeneinander"                                                                                                                                                                       Zum Glück konnte ernsthafte Reibereien vermieden werden, um die Langeweile am Sonntagnachmittag zu vertreiben, entschloss man sich, wieder Siedlungsspiele gegeneinander auszutragen. Da der Acker nicht mehr bespielbar war, traf man sich jede Woche auf dem Platz am Ahlener Weg, um die Kräfte zu messen. Der einzige Nachteil dieses Platzes bestand darin, das beide Tore nicht unbedingt der Fifanorm entsprachen, und das eine Tor war so hoch, das noch nicht mal ein Zweimetermann die Latte berühren konnte!? Außerdem hatte die "Neue Heimat" mit Hartmut Micky  Lipstreuer den   damals alles überragenden Mann in ihren Reihen. So machte man ab, dass kein Spieler älter als Jahrgang 60 sein dürfte, um den alten Siedlungsspielveteranen Henry , dem Bruder von Micky, noch größer, noch stärker, und Lutz Breitw., dessen damals besten Freund, aus dem Weg zu gehen. Am Sonntag, dem 8.Oktober 1978 fand das erste Siedlungsspiel der Neuzeit statt, und es endete mit 8:25 für die Neue Heimat, während es zur Halbzeit noch 6:5 gestanden hatte, aber danach musste der Schollekeeper Wardius ins hohe Tor, und obwohl er damals schon 1,80 groß war, war hier nichts mehr zu bestellen. Da zur Zeit nur die Aufstellungen der Scholle-Mannschaft, die sich eigendlich "Wormbacher Füchse" nannten, nach dem Wormbacher Weg, dem Ort des Ackers, und nach Harald Fuchs, eines damaligem Hofnarren vom Hof der Rehe, vorliegt, gehen wir hier nicht weiter darauf ein.  Gespielt wurde meistens mit 6 Mann plus Keeper.                                                                                                                                                            Die Ergbnisse waren aus Sicht der Platzherren:  14.10.1978:   19:0  ;  15.10.: 12:8;  22.10.:  8:7  ; 29.10.: 14:7, 1.11.:  12:7  Das Jahr 1978 endete am 12.11. mit einem Paukenschlag, denn die Hausherren mussten erstmals mit 11:11 sieglos den Platz verlassen,  allerding war man den Füchsen soweit entgegengekommen, dass neben Micky nur noch Kids vom Jahrgang 1967 und jünger mitspielen durften, und Blacky Schwarz musste ins Tor, weil er ein 65er war! Viel näher gekommen war man sich noch nicht, aber man kannte sich jetzt immerhin etwas besser! Von der späteren Wiesetruppe waren hier bereits Blacky Schwarz, Micky Lippstreuer, Thomas Wegg, Lutz Niemann, Golle Ewert, Stefan Shirow  und Henry Lippstreuer, auf der anderen Seite Michael Speier, Oliver Kirchhoff, Eric Kobrzinowski, Stefan Künzel , Ingo Scharwenka und Frank Wardius dabei, also sozusagen war der Kern des F.C.Wiese Berlin schon hier beieinander.

    

Die Siedlundspielsaison 1979 begann mit einem handfesten Skandal. am 25.03. hatte die Scholletruppe mit Tutti Schuck eine starken Spieler an Land gezogen, in der Hoffnung,  jetzt mal etwas ausrichten zu können. Leider ging der Schuss nach hinten los. Stand es zur Halbzeit noch 3:2, wurden beim Stand von 3:5 mit Brake und Steuer  zwei Haudegen der Altackergeneration auf Anregung von Schuck und Keeper Reischockau , die plötzlich alles an sich rissen, aufs Feld gelassen. Nun brach alles zusammen, das Spiel endete im Chaos von 3:12. Die Schuldigen spielten nie wieder, das nächste Spiel fand erst am wieder 09.06. statt. Nach dieser Pause gab es ein 12:12, wobei im Moment nicht mehr zu klären ist, ob Micky wegen Krankheit fehlte, oder nur Fünfjährige in der  Mannschaft hatte. Danach ging es wie gehabt weiter 10.06.: 9:7, nach 7:2 Halbzeitstand!?! , 17.06.: 14:5, nach 6:3 zur Pause, 24.06.: 14:5 (6:0), 01:07: 30:4, gefolgt vom 17:3 am 02.07., beide Male mit Michael Speier im Tor, der echt zu bedauern war! Am 08.07. gab es noch ein 20:5, Torwart Wardius, und am 15.07. ein 14:11, diesmal stand Jahnke im Kasten. Die Ergebnisse zeigten, das bei der Neuen Heimat eine Torgarantie, die Zuschauer bekamen viel zu sehen, obwohl alle Spiele doch sehr einseitig waren. Nach dem letzten Spiel geschah etwas, was die Welt dieser Fussballspieler für immer veränderte!                                                                                      

       

                     Besitzer &Koch Alpe Speier

  Eine ganz seltene Aufnahme vom Platz am Ahlener Weg zeigt Blacky Schwarz auf seinem frisiertem Sportmofa, vor dem dem gerüchtigten "Hohen Tor" im Jahr 1979. Wie jeder sehen kann, handelte es ich hier um einen "Teilrasenplatz, der sogar noch in Handarbeit gemäht, oder im Winter vom Schnee befreit wurde. Wo gibt es sowas heutzugage noch? Auf dem Gelände steht heute eine Reihenhaussiedlung (Siehe Foto unten)! 

"Die Löwen sind los!"                                                                                                                                                             Eines Morgens, in der Woche vom 16.07.1979 kippten skrupellose Baulöwen Unrat und Baumaterial auf dem Platz am Ahlener Weg ab. Plötzlich standen wir ohne Platz da, und aus wars mit dem Fussballspielen, denn der Alte Käfig war viel zu klein, und auf den Schulplatz des Mittelstufenzentrums dürfte aus angeblich versicherungstechnischen Gründen niemand, dafür sorgte schon Hausmeister Heinz, der ständig auf der Lauer lag. War jetzt alles aus? Zwar unternahm man jetzt viele gemeinsame Aktionen, wie Radtouren zur Havel, oder ein Besuch des Deutsch Amerikanischen Volksfestes, auch lernte man in der Discotek Riverboot den Geschmack von Flaschenbier zu schätzen, aber was war nun mit dem Fussballspielen? Den Ausschlag für die weitere Geschichte gab meiner Meinung nach eine Radtour nach Zehlendorf, wo sich am Ramsteinweg ein Abenteuerspielplatz mit Fussballfeld und Holzhütten befand. Dieser Sonntagnachmittag war wohl entscheidend für alles, was danach folgte!

      

  Wo einst die Baulöwen wüteten, da sieht man heute keinen Grashalm mehr!

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